„Paradiesapfel“, „Frucht des Lebens“ oder auch „Juwel der Winterzeit“ – der Granatapfel hat viele Namen. Die aus Persien stammende Superfood-Frucht ist nicht nur beliebte Zutat in süßen und herzhaften Speisen, sie hat auch ein einzigartig gesundheitsförderndes Potenzial zu bieten. Wir haben das Wichtigste in diesem Beitrag zusammengefasst. UND: Erfahren Sie mit unserer praktischen Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie sie einen Granatapfel (nahezu) fleckenfrei und ohne Sauerei schälen und öffnen können.
Top-3-Fakten zu Granatapfel
- Allgemein: Der Granatapfel ist eine Frucht mit reichhaltigen Nährstoffen und gesundheitsfördernden Eigenschaften, die vor allem auf die überaus starken antioxidativen Effekte zurückzuführen sind.
- Wichtig: Durch die Fermentation von Granatapfel-Saft und -Extrakt lassen sich die positiven Eigenschaften zusätzlich steigen.
- Hinweis: Vorsicht beim Schälen und Öffnen des Granatapfels. Schwer zu entfernende, rote Verfärbungen von Haut, Kleidern etc. sind möglich!
Herkunft und Verbreitung des Granatapfels
Die Ursprünge des Granatapfels (Punica granatum) reichen zurück in das alte Persien, den heutigen Iran. Heute wächst der Granatapfelbaum in vielen Teilen der Welt, einschließlich der Mittelmeerregion, des Nahen Ostens, des indischen Subkontinents und Kaliforniens. Trotz seiner weiten Verbreitung bevorzugt diese Pflanze warme und trockene Klimazonen.
Der Name „Granatapfel“ stammt ursprünglich aus dem Lateinischen, dort heißt er „malogranatum“. Darüber hinaus kann der Granatapfel auch mit dem Mineral Granat in Verbindung gebracht werden. Der Name des Minerals stammt vom mittellateinischen Wort „granatum“, was „granatapfelrot“ bedeutet, und bezieht sich auf die Ähnlichkeit der tiefroten Farbe der Granatsplitter mit der der Granatapfelkerne. Es ist interessant, dass der Granatapfel in vielen Kulturen und Religionen eine symbolische Bedeutung hat. Er steht häufig für Fruchtbarkeit, Schönheit, ewiges Leben und Weisheit.
Granatapfel-Nährstoffe – überaus vielfältig
Vom Kern bis zur Schale ist der Granatapfel mit Nährstoffen vollgepackt. Er enthält wichtige Vitamine und Mineralien und ist eine ausgezeichnete Quelle für Ballaststoffe, Proteine, Vitamin C, Vitamin K, Folsäure und Kalium. Aber was den Granatapfel wirklich auszeichnet, ist der hohe Gehalt an antioxidativen Verbindungen, insbesondere die Polyphenole bzw. sekundären Pflanzenstoffe1. Diese Substanzen helfen, schädliche freie Radikale im Körper zu neutralisieren und tragen somit zur Förderung der allgemeinen Gesundheit bei.
Polyphenole
Polyphenole sind essentielle Nährstoffe, die in Pflanzen vorkommen und zu den sekundären Pflanzenstoffen zählen. Sie sind unter anderem in Tee, Schokolade sowie Obst und Gemüse enthalten und bieten gesundheitliche Vorteile wie etwa den Schutz vor Krankheiten und die Verbesserung der Herz-Kreislauf-Gesundheit. Interaktionen von Polyphenolen mit dem Darmmikrobiom könnten zu diesen gesundheitsfördernden Effekten beitragen. Der Verzehr von Lebensmitteln, die Polyphenole enthalten, könnte daher als effektive Methode zur Bekämpfung von durch einen ungesunden Lebensstil bedingten Krankheiten dienen2.
Punicinsäure: gesunde Omega-5-Fettsäure
Granatäpfel enthalten Punicinsäure. Punicinsäure ist der wichtigste Wirkstoff im Granatapfelsamenöl und gehört zu den Omega-5-Fettsäuren. Sie hat starke antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften, was bedeutet, dass sie dazu beiträgt, Schäden durch freie Radikale zu vermindern und Entzündungen im Körper zu reduzieren. Diese Effekte machen Punicinsäure zu einer wertvollen Substanz im Kampf gegen verschiedene Krankheiten. Punicinsäure kann die Aktivität von bestimmten Rezeptoren in unseren Zellen erhöhen. Zudem kann sie die Ansammlung von bestimmten schädlichen Proteinen im Gehirn reduzieren, was besonders im Kontext von neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson und Huntington relevant ist3.
Weitere bioaktive Stoffe
Ferner stecke in Granatapfelsaft bioaktive Verbindungen (sekundäre Pflanzenstoffe) wie Flavonoide, Alkaloide, Gerbstoffe, Lignine, Terpenoide und Phenole, welche ebenfalls zu der antioxidativen Aktivität des Granatapfels beitragen4.
Gesundheitsfördernde Wirkungen des Granatapfels
Die gesundheitsfördernden Wirkungen des Granatapfels sind vielfältig, wie verschiedene Studien zeigen:
Blutdrucksenkung
Mehrere Studien legen nahe, dass Granatapfelsaft antiatherogene (die Entstehung von Atherosklerose verhindernd oder reduzierend), antioxidative, blutdrucksenkende und entzündungshemmende Wirkungen haben kann. Eine Metaanalyse der geeigneten Studien ergab signifikante Reduktionen sowohl des systolischen als auch des diastolischen Blutdrucks nach dem Konsum von Granatapfelsaft5.
Chronisch-entzündliche Erkrankungen und Folgeerkrankungen
Polyphenolreiche Früchte wie Granatäpfel zeigen therapeutischen Wirkung bei chronisch entzündlichen Erkrankungen wie entzündlichen Darmerkrankungen, rheumatoider Arthritis, Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen und anderen entzündlichen Erkrankungen6.
Krebs, Diabetes und Arteriosklerose
► Viele Granatapfel-Studien werden zur Wirkung von Granatapfelsaft betrieben. Dabei stellte sich heraus, dass dieser therapeutische Eigenschaften zur Behandlung von Prostatakrebs, Diabetes und Arteriosklerose besitzt6.
► Die Kombination von Granatapfelsaft mit einem niedrig dosierten Krebsmedikament (CDDP) reduzierte die Lebensfähigkeit bestimmter Krebszellen deutlich, während sie die Lebensfähigkeit normaler Zellen erhöht hat. Diese Ergebnisse legen nahe, dass Granatapfel die krebshemmende Wirkung von CDDP verstärken und gleichzeitig dessen Toxizität reduzieren kann4.
► Diese Übersichtsstudie analysiert verschiedene Forschungsarbeiten, die sich mit den krebsbekämpfenden Eigenschaften des Granatapfels befassen. Die Untersuchungen konzentrierten sich auf verschiedene Arten von Krebs wie Haut-, Brust-, Prostata-, Dickdarm- und Lungenkrebs und fanden vielversprechende Hinweise auf die chemopräventiven und chemotherapeutischen Eigenschaften der gesamten Granatapfelfrucht sowie ihres Saftes und Öls. Diese Wirkungen beruhen auf entzündungshemmenden, proliferationshemmenden und antitumoralen Aktivitäten, die verschiedene biochemische Signalwege im Körper beeinflussen7.
► Diese Studie vergleicht die Wirkung von Granatapfelsaft und wässrigen Extrakten aus der Schale auf Prostatakrebszellen. Beide Extrakte waren in der Lage, das Wachstum, die Bewegung und die Koloniebildung dieser Zellen zu hemmen, wobei die Schalenextrakte eine stärkere Wirkung zeigten als der Saft. Darüber hinaus wurde der für das Zellwachstum und den Stoffwechsel verantwortliche mTOR/S6K-Signalweg nach Behandlung mit Granatapfelextrakten stark gehemmt. Dies deutet darauf hin, dass sowohl der Saft als auch die Schalenextrakte des Granatapfels wichtige krebsbekämpfende Wirkungen haben8.
► Eine weitere Studie hat untersucht, ob Granatapfelsaft bei Männern mit Prostatakrebs helfen kann. Bei 46 Männern, die wiederholt an Prostatakrebs erkrankten, führte der Granatapfelsaft dazu, dass die Zeit, in der sich ihr Prostatakrebsmarker (PSA) verdoppelte, deutlich länger war. Dies könnte darauf hinweisen, dass der Krebs langsamer wächst. Bei den Patienten, die Granatapfelsaft einnahmen, stieg diese Zeit von durchschnittlich 15 Monaten auf 54 Monate an9.
► Die Behandlung mit Granatapfelsaft führten in derselben Studie zu einer signifikanten Verlängerung der Zeit, in der sich der PSA-Wert verdoppelte. Dies deutet darauf hin, dass die Krankheit stabilisiert wurde und sich langsamer entwickelte. Darüber hinaus hatte der Granatapfelsaft auch positive Auswirkungen auf verschiedene Labortests, die den antioxidativen Status im Blut der Patienten maßen. Die Behandlung beeinflusste auch das Wachstum von Prostatakrebszellen im Labor und förderte deren programmierten Zelltod, was darauf hindeutet, dass der Granatapfelsaft positive Effekte auf die Krankheit hatte9.
Zusammengefasst zeigt die Studie, dass Granatapfelsaft möglicherweise bei der Behandlung von Prostatakrebs hilfreich sein könnte, indem er das Wachstum der Krebszellen verlangsamt und das Blut in einer Weise verändert, die dem Körper hilft, gegen die Krankheit zu kämpfen9.
Hemmung von Mikroorganismen und Tumorhemmung
Eine Überprüfung der Fachliteratur bestätigt, dass Produkte wie Säfte und Extrakte, die aus verschiedenen Bestandteilen des Granatapfels gewonnen werden, einschließlich der Schale, Samen und Blätter der Frucht, in Labor- und Tierstudien gesundheitsfördernde Eigenschaften gezeigt haben. Die antidiabetischen, blutdrucksenkenden, antimikrobiellen und antitumoralen Effekte des Granatapfels sind dabei besonders interessant für die weitere Forschung1.
Wechseljahrsbeschwerden
Eine 4-wöchige Behandlung mit einem Granatapfel-Nahrungsergänzungsmittel lindert die irritierenden Symptome der Menopause deutlich und verbessert die Lebensqualität von Frauen in den Wechseljahren signifikant, selbst nach 4-wöchigem Medikamentenentzug10. Granatapfel- Saft, -Schalen und -Öl wirken alle schwach östrogenartig und können für die Behandlung von Wechseljahrsbeschwerden und Folgeerscheinungen von Interesse sein11.
Fermentierter Granatapfel
Durch die Fermentation, einen Prozess, bei dem Mikroorganismen wie Bakterien und Hefen verwendet werden, um Lebensmittel zu behandeln, werden der Nährstoff- und Aktivstoffgehalt der ursprünglichen Substanz sowie die Bioverfügbarkeit oft verstärkt12. Das hat insbesondere Auswirkungen auf die Effekte des Granatapfels auf die Hautgesundheit: Nach 8 Wochen Anwendung verbesserte sich die Hautfeuchtigkeit, -helligkeit, -elastizität und Kollagendichte bei den meisten Probanden im Vergleich zu vor der Behandlung. Zudem zeigte sich nach 4 Wochen Anwendung eines speziellen fermentierten Granatapfel-Serums, dass die Hautgesundheit in Bezug auf Feuchtigkeit, Helligkeit, Elastizität, Flecken, UV-Flecken und Kollagendichte sogar noch mehr verbessert wurde13.
Granatapfel schälen und öffnen: so geht es schnell, unkompliziert und fast fleckenlos
Das Öffnen eines Granatapfels kann etwas schwierig sein, da die Saftschläuche im Inneren der Frucht leicht platzen und einen fleckenden roten Saft freisetzen können. Aber mit der richtigen Technik kann man einen Granatapfel öffnen, ohne sich zu sehr einzusauen. Hier sind die Schritte:
Schneiden Sie die Krone ab:
Verwenden Sie ein scharfes Messer, um die Krone (das obere Ende, an dem sich der Stängel befindet) des Granatapfels vorsichtig abzuschneiden.
Ritzen Sie die Haut ein:
Sehen Sie sich den Granatapfel an. Sie sollten leichte Linien bemerken, die von der Krone zur Unterseite der Frucht führen. Dies sind die natürlichen Trennlinien des Granatapfels. Ritzen Sie entlang dieser Linien die Haut des Granatapfels ein, ohne zu tief zu schneiden und die Samen im Inneren zu berühren.
Öffnen Sie den Granatapfel:
Halten Sie den Granatapfel über eine große Schüssel. Brechen Sie die Frucht vorsichtig entlang der eingeritzten Linien auf. Sie sollten in der Lage sein, die Frucht in einzelne Abschnitte zu zerlegen.
Entfernen Sie die Samen:
Halten Sie jeden Abschnitt über die Schüssel und drücken Sie die Außenseite, um die Samen (Arilen) herauszulösen. Sie können auch die Rückseite eines Löffels verwenden, um gegen die Schale zu klopfen und die Samen zu lösen.
Sieben und Spülen:
Sobald alle Samen in der Schüssel sind, entfernen Sie übrig gebliebene Schalenstücke und sieben Sie die Samen ab, um überschüssiges Fruchtfleisch und Membranen zu entfernen.
UNSER TIPP
Um das Verschütten und Flecken von Saft zu vermeiden, führen Sie diesen Prozess in einer Schüssel mit Wasser durch. Die Samen sinken auf den Boden, während die anderen Teile der Frucht an die Oberfläche schwimmen.
Vergessen Sie nicht, eine Schürze zu tragen.
Nebenwirkungen von Granatapfel
Obwohl der Granatapfel allgemein gut verträglich ist, können in einigen Fällen Nebenwirkungen auftreten, besonders bei übermäßigem Konsum. Die systematische Auswertung von insgesamt 66 Studien wurden minimale Nebenwirkungen beschrieben, z. B. Magen-Darm-Probleme, grippeähnliche Symptome, Probleme beim Wasserlassen und allergische Reaktionen14.
Häufige Fragen zu Granatapfel
Ist Granatapfel gesund?
Der Granatapfel ist gesund für eine Vielzahl von Körperfunktionen und -systemen. Er ist reich an Antioxidantien, die dazu beitragen können, den Körper vor freien Radikalen und oxidativem Stress zu schützen. Granatäpfel können Entzündungen im Körper reduzieren und das Risiko von Herzerkrankungen senken. Sie können auch dabei helfen, den Blutdruck zu senken, die Cholesterinwerte zu verbessern, und sie haben eine potenziell schützende Wirkung gegen bestimmte Arten von Krebs.
Wie viele Granatapfelkerne sollte man maximal am Tag essen?
Die optimale Menge an Granatapfelkernen, die man täglich konsumieren sollte, ist nicht exakt festgelegt und kann je nach individuellen gesundheitlichen Bedürfnissen und Ernährungszielen variieren. Eine gängige Empfehlung ist jedoch der Verzehr eines mittelgroßen Granatapfels pro Tag. Bei übermäßigem Verzehr könnten leichte Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Probleme auftreten.
Wie isst man einen Granatapfel?
Das Öffnen und Essen eines Granatapfels kann anfangs etwas schwierig erscheinen. Ein einfacher Weg besteht darin, die Krone des Granatapfel abzuschneiden und dann entlang der feinen Linien in der Schale zu schneiden . Dann hält man eine Hälfte über eine Schüssel bzw. unter Wasser, bricht die vorgeschnittenen Abschnitte auf und klopft mit einem Löffel auf die Rückseite. Die Kerne sollten sich lösen und in die Schüssel fallen.
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