Blasenentzündungen, medizinisch als Zystitis oder Harnwegsinfekte bezeichnet, sind weit verbreitet. Vor allem Frauen kennen das Problem. Aber auch Männer und Kinder bleiben nicht verschont. Sie können sowohl akute Beschwerden als auch langfristige gesundheitliche Probleme verursachen. Es schmerzt, brennt und raubt wichtige Lebensqualität! Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Harnwegsinfekten – auch jenseits der klassischen Antibiotika-Therapie.
Top-5-Fakten über die Blasenentzündung
- Blasenentzündungen werden meist durch das Bakterium Escherichia coli verursacht.
- Frauen sind aufgrund ihrer kürzeren Harnröhre anfälliger für Blasenentzündungen.
- Die Symptome einer Blasenentzündung umfassen zum Beispiel Brennen beim Wasserlassen, Unterleibsschmerzen oder blutigen Urin.
- Man kann Blaseninfekten vorbeugen, beispielsweise durch Wasserlassen direkt nach dem Geschlechtsverkehr und viel trinken.
- Bei Anzeichen einer Blasenentzündung sollte man einen Arzt aufsuchen, da es bei Nichtbehandlung zu Komplikationen kommen kann.
Entstehung von Blasenentzündungen
Unter einer Blasenentzündung versteht man eine bakterielle Entzündung der Harnblase. Harnwegsinfektionen entstehen, wenn Bakterien in das Urothel (= Deckgewebe der ableitenden Harnwege) der Blase gelangen. Die Bakterien stammen meist aus dem Rektum1. In der Folge kann es zu unangenehmen und schmerzhaften Symptomen kommen, die die Lebensqualität stark negativ beeinflussen. Tatsächlich kann es auch sein, dass keine oder kaum Symptome auftreten. Diese nennt man dann asymptomatische Bakteriurie.
Ist eine Blasenentzündung ansteckend?
Nein! Eine Blasenentzündung an sich ist nicht ansteckend. Der Grund, warum eine Blasenentzündung nicht als ansteckend betrachtet wird, ist, Das liegt daran, dass die Infektion nicht durch den Kontakt mit einer anderen Person übertragen wird, sondern durch den eigenen Körper und dessen Bakterien verursacht wird.
Zystitis-Ursachen und Risikofaktoren
Harnwegsinfektionen treten bei Frauen öfter auf als bei Männern. Dies liegt hauptsächlich daran, dass bei Frauen die Harnröhre näher am Rektum liegt und zudem kürzer ist1.
Daneben gibt es noch einige weitere Faktoren, die das Harnwegsinfekt-Risiko erhöhen und primär Frauen betreffen:
- Geschlechtsverkehr: hierbei werden Bakterien in die Harnröhre gedrückt2. Eine Blasenentzündung nach häufigem Geschlechtsverkehr nennt man auch „Honeymoon-Blasenentzündung“. Der Begriff „Honeymoon“ wird verwendet, weil solche Infektionen häufig bei Frauen auftreten, die kürzlich sexuell aktiv geworden sind oder deren sexuelle Aktivität in der Frequenz zugenommen hat, wie es beispielsweise während Flitterwochen (englisch „honeymoon“) der Fall sein kann.
- Diaphragmen oder spermizidhaltige Gleitmittel können Blaseninfekte begünstigen1,2.
- Mit dem Alter der Frau bzw. den Wechseljahren sinkt der Östrogenspiegel, wodurch der pH-Wert steigt. Das begünstigt das Wachstum von gramnegativen Organismen wie E. coli in der Vagina und im Perineum (= Damm)1
- Sonstige Risikofaktoren (für Frauen) umfassen
- Beckenorganprolaps (=Beckenbodensenkung)
- Harnröhrendivertikel (=Ausstülpung der Harnröhrenwand, in der sich Urin ansammeln kann)
- Vesiko-vaginale Fistel (=abnorme Verbindung (Fistel) zwischen der Blase (Vesiko) und der Vagina, die zu einem kontinuierlichen Urinaustritt führen kann)
- Harninkontinenz
- Schwangerschaft3.
- Bei Männern können Prostata und Samenbläschen an einer Harnwegsentzündung beteiligt sein4.
Unkomplizierte und komplizierte Blasenentzündung
Blasenentzündungen (Zystitis) werden in zwei Hauptkategorien unterteilt – unkomplizierte und komplizierte Blasenentzündungen2:
Komplizierte Blasenentzündungen
Die komplizierten Harnwegsinfektionen treten aufgrund von urologischen Unregelmäßigkeiten auf, wie zum beispielsweise Dauerkathetern, eingeschränkter Nierenfunktion, einer neurogenen Blase, Schwangerschaft, vorausgegangenen urologischen Eingriffen und Zuständen, die das Immunsystem schwächen. Solche Infektionen können auch schwerwiegende Folgen wie Sepsis (=Blutvergiftung) und andere Erkrankungen mit sich bringen, wobei oft die Nieren betroffen sind3.
Weitere Risikofaktoren für eine komplizierte Harnwegsentzündungen sind5:
- Männliches Geschlecht
- Schlecht kontrollierter Diabetes
- Immunschwäche
- Nierenprobleme wie polyzystische Erkrankungen (=genetische Störungen, bei denen sich zahlreiche mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen oder Zysten in Organen wie den Nieren oder der Leber entwickeln)
- Dialyse
- Blasenabflussstörungen durch Krankenhausaufenthalt
- Neuropathische Blase (=Funktionsstörung der Blase aufgrund einer Schädigung der Nerven) wegen Erkrankungen wie Multiple Sklerose
- Harnröhrenkatheter
- Harnleitersteine (Uretersteine)
- Urologische Eingriffe
- Krebserkrankungen
- Vesiko-ureteraler Reflux (=Erkrankung, bei der Urin aus der Blase zurück in die Harnleiter und manchmal bis zu den Nieren fließt)
- Unvollständiges Entleeren der Blase mit Restharnbildung
Unkomplizierte Blasenentzündungen
Eine unkomplizierte einfache Harnwegsinfektion tritt bei einer gesunden, prämenopausalen Frau auf, die weder schwanger ist noch anatomische oder funktionelle Abweichungen aufweist1.
Blasenentzündung bei der Frau
Harnwegsinfektionen sind die häufigsten bakteriellen Infektionen bei Frauen6. Über die Hälfte aller Frauen wird im Laufe ihres Lebens mindestens einmal an einer Zystitis leiden. Erstaunlicherweise tritt ein Drittel dieser Fälle bereits vor dem 24. Lebensjahr auf.
Bei 5 % der Frauen, die ihre erste Blasenentzündung erleiden, kommt es innerhalb eines Jahres zu weiteren Episoden. Die Wiederholungsrate dieser Erkrankung liegt für Frauen allgemein zwischen 25 und 30 %. Es ist jedoch zu beachten, dass Zystitis nicht meldepflichtig ist. Das bedeutet, dass Ärzte diese nicht zwangsläufig den Gesundheitsämtern melden, was die Erfassung der genauen Häufigkeit in vielen Ländern erschwert7.
Tritt eine Harnwegsinfektion mindestens dreimal jährlich auf oder zweimal innerhalb eines Halbjahres, wird dies als wiederkehrende Harnwegsinfektion bezeichnet. Bemerkenswert ist, dass bis zu 70 % der Frauen innerhalb eines Jahres solch eine wiederkehrende Infektion erleben3.
Blasenentzündung beim Mann
Die Anzahl der betroffenen Männer liegt bei weniger als 10 pro 10.000 Männern unter 65 Jahren jährlich. Anhaltende oder wiederkehrende Blasenbeschwerden können auf eine Prostatitis (= Entzündung der Prostata) hinweisen. Männer profitieren von einer längeren Harnröhre und der größeren Entfernung zwischen der Harnröhrenöffnung und dem möglicherweise kontaminierten Anusbereich. Zudem haben sie eine weniger feuchte Umgebung um die Harnröhre und besitzen spezifische Abwehrmechanismen in der Harnröhre und Prostata.
Früher wurden alle Harnwegsinfektionen bei Männern als komplex angesehen, aber heutzutage wird anerkannt, dass einige Männer im Alter von 15 bis 50 Jahren, die keine bestimmten Risikofaktoren aufweisen, auch unter unkomplizierten Harnwegsinfektionen leiden können1.
Männer, die an Zystitis oder Pyelonephritis (= infektiöse Erkrankung des Nierenbeckens) leiden, weisen ähnliche Anzeichen auf wie Frauen. Bei einer begleitenden Prostataentzündung können jedoch zusätzlich Symptome wie Harnverzögerung, nächtliches Wasserlassen, schwacher Urinstrahl und nachträgliches Tropfen auftreten. Bei Männern mit Anzeichen einer Harnwegsinfektion sollte, genau wie bei Frauen, auch an sexuell übertragbare Erkrankungen wie N. gonorrhoeae und C. trachomatis gedacht werden2.
Blasenentzündungen bei Kindern
Der Harntrakt ist bei Kindern und Babys oft von Infektionen betroffen und ist die vorherrschende Quelle für bakterielle Infektionen bei Kindern unter 2 Jahren, sowohl zu Hause als auch in Krankenhäusern. Während der ersten sechs Monate erleben vor allem Jungen häufiger Harnwegsinfekte. Obwohl diese Infektionen meistens unkompliziert verlaufen, können sie bei sehr jungen Babys zu Vernarbungen der Nieren führen, besonders wenn sie zusammen mit angeborenen Harnwegsanomalien auftreten. Solche Vernarbungen können später im Leben zu Problemen wie Bluthochdruck, Ausscheidung von Eiweiß im Urin, Nierenschädigung und in schweren Fällen zu chronischem Nierenversagen führen, welches eine Dialyse nötig macht8.
Symptome einer Blasenentzündung
Zu den häufigsten Symptomen eines Harnwegsinfekts gehören:
- Ein vermehrter und dringender Harndrang
- Schwierigkeiten und Schmerzen beim Wasserlassen (Dysurie)
- Schmerz im Bereich des Schambeins (suprapubischer Schmerz)
- Erhöhter nächtlicher Harndrang (Nykturie)
- Blut im Urin (Hämaturie)
- Unwohlsein9
Bei Vorliegen der genannten Symptome sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden.
Mögliche Komplikationen
In der Regel treten bei einfachen Blasenentzündungen keine Komplikationen auf – abgesehen vom möglichen Wiederauftreten der Harnwegsinfektion. Jedoch kann es in einigen Fällen zu folgenden Komplikationen kommen:
- Akutes Nierenversagen
- Antibiotikaresistente Keime
- Chronische Prostatitis (= Prostataentzündung)
- Emphysematöse Pyelonephritis (= schwerwiegende bakterielle Infektion der Nieren mit Gasbildung im Nierengewebe)
- Obstruktive Pyonephrose (= Eiteransammlung in der Niere, vor allem im Nierenbecken)
- Pyelonephritis (= Nierenbeckenentzündung)
- Nieren- oder perinephraler Abszess (= Eiteransammlung im Bereich um die Niere herum)
- Thrombose einer Nierenvene
- Sepsis1
Blasenentzündung und Ernährung
Während die Ernährung allein nicht das Hauptmittel zur Vorbeugung oder unterstützende Maßnahme bei einer akuten Blasenentzündung ist, kann sie in Kombination mit anderen präventiven Maßnahmen hilfreich sein. Zum einen sollte ausreichend getrunken werden. Eine ausreichende Wasserzufuhr kann helfen, Blasenentzündungen zu vermeiden oder zu heilen. In einer Studie ging die Zahl der jährlichen Blasenentzündungen bei den Frauen, die zusätzlich 1,5 Liter zu ihrer normalen Trinkmenge aufnahmen, um 50 % zurück10.
Gewisse Lebensmittel können die Symptome einer Blasenentzündung verschlimmern. Dazu gehören Zitrusfrüchte, Tomaten, Kaffee, Tee, kohlensäurehaltige und alkoholische Getränke, scharfe Speisen, künstliche Süßstoffe und Vitamin C. Im besten Fall werden diese Nahrungsmittel während einer akuten Blasenentzündung gemieden11.
Darüber hinaus kann sich der Verzehr bestimmter Pflanzen und natürlicher Substanzen wie Cranberry positiv auf Harnwegsinfektionen auswirken. Siehe dazu den Abschnitt „Pflanzliche und natürliche Alternativen zu Antibiotika“.
Antibiotika gegen Blasenentzündung– Fluch und Segen
Antibiotika-Therapie gehört nach wie vor zu den Standard-Behandlungen bei Zystitis. Sie sind effektiv gegen Bakterien, bringen aber auch einige potentielle negative Aspekte und Nebenwirkungen mit sich:
- Antibiotikaresistenz: Insbesondere durch den übermäßigen Gebrauch von Antibiotika können Bakterien resistent werden. Das bedeutet, dass sie nicht mehr auf das Antibiotikum ansprechen und es somit unwirksam wird. Resistente Bakterienstämme können dann Infektionen verursachen, die schwerer zu behandeln sind12. Forschungen aus Europa und Nordamerika weisen darauf hin, dass E. coli, der am meisten verbreitete Verursacher von einfachen Harnwegsinfektionen, in zahlreichen Gebieten eine Resistenz gegen mehrere Antibiotika, besonders gegen Ampicillin und TMP-SMX, entwickelt2.
- Darmmikrobiom: Antibiotika beeinflussen die Darmflora tiefgreifend und oft langanhaltend, was sich durch eine reduzierte Anzahl guter Kommensalen (nützliche Mikroorganismen) und eine Zunahme möglicher schädlicher Mikroorganismen zeigt13.
- Nebenwirkungen: Darüber hinaus können Antibiotika wie alle Medikamente auch Nebenwirkungen haben. Dazu gehören beispielsweise Leukopenie und Thrombozytopenie, Arzneimittelfieber, Krampfanfälle Muskelspastiken, Übelkeit und Erbrechen14.
Deshalb ist es wichtig, Antibiotika nur einzunehmen, wenn sie wirklich notwendig sind und diese entsprechend der Gebrauchsanweisung einzunehmen. Gegebenenfalls können alternative Behandlungsmethoden oder präventive Maßnahmen in Betracht gezogen werden, insbesondere bei Patienten mit wiederkehrenden Blasenentzündungen.
Pflanzliche und natürliche Alternativen zu Antibiotika
Es gibt verschiedene pflanzliche und natürliche Wirkstoffe, die traditionell zur Behandlung und Vorbeugung von Blasenentzündungen verwendet werden. Einige dieser Mittel werden aufgrund von Anwendungsbeobachtungen, traditionellem Gebrauch oder wissenschaftlichen Studien empfohlen. Hier ein paar wichtige Beispiele:
► Cranberry (Moosbeere)
Cranberry-Produkte, in Form von Saft oder Kapseln, helfen bei der Vorbeugung von Blasenentzündungen, da sie verhindern, dass Bakterien sich an die Harnwegswände anheften.
Eine Studie zeigte, dass die Einnahme von Cranberry-Saft bei Frauen zwischen 21 und 72 Jahren die Infektionshäufigkeit halbierte15.
In einer anderen Studie mit fast 1000 Pflegeheimbewohnern, die 12 Monate lang entweder Cranberry- oder Placebo-Kapseln erhielten, zeigten Patienten mit hohem Infektionsrisiko (wie vorherige Harnwegsinfektionen, Diabetes oder Langzeitkatheter) nach der Einnahme eine 26 %-ige Risikoreduktion für Harnwegsinfektionen16.
► Bärentraubenblätter
Die Blätter der Bärentraube oder Echten Bärentraube sind ein traditionelles Mittel gegen Harnwegsinfektionen aufgrund ihrer antibakteriellen Eigenschaften17.
► Goldrute
Diese Pflanze wird in der traditionellen Medizin wegen ihrer entzündungshemmenden und harntreibenden Eigenschaften geschätzt18.
► Kürbiskernextrakt
Der Extrakt des Kürbiskerns kann die Symptome des Reizblasen-Syndroms lindern19.
► Kapuzinerkresse und Meerrettich
Enthalten Senföle, die antibakterielle, desinfizierende und entzündungshemmende Eigenschaften besitzen. Sie sind eine effektive pflanzliche Alternative zu Antibiotika, verursachen keine Resistenzen und schädigen die guten Darmbakterien nicht. Die Kombination beider Pflanzen zeigt starke antibakterielle Wirkung gegen viele pathogene Bakterien und kann auch präventiv eingesetzt werden20.
► D-Mannose
Ist ein natürlicher Zucker, der dazu beitragen kann, das Anhaften bestimmter Bakterien an die Harnwegswände zu verhindern. Eine Metaanalyse von 8 klinischen Studien zeigte, dass D-Mannose gegen wiederkehrende Harnwegsinfektionen schützen kann und eine ähnliche Effektivität wie Antibiotika hat21.
► Probiotika
Probiotika können helfen, die Vagina vor schädlichen Bakterien zu schützen, indem sie verschiedene Abwehrmechanismen nutzen. Eine Metaanalyse von Studien zu Lactobacillus-Probiotika und Harnwegsinfektionen zeigte einen signifikanten Rückgang wiederkehrender Infektionen bei Frauen, die Lactobacillus erhielten.
Eine Pilotstudie untersuchte die Wirksamkeit von Lactobacillus crispatus bei Frauen mit häufigen Blasenentzündungen und fand positive Ergebnisse: Das Probiotikum zeigte eine gute Verträglichkeit, führte zu einer starken vaginalen Kolonisierung und war mit einer reduzierten Rate an wiederholten Harnwegsinfektionen verbunden (15 % im Vergleich zu 27 % bei Frauen, die ein Placebo erhielten)2.
► L-Methionin
L-Methionin ist eine essentielle Aminosäure, die an der Proteinsynthese beteiligt ist. Durch ihren Stoffwechsel entsteht Schwefelwasserstoff, der schließlich zu Sulfat umgewandelt und im Urin ausgeschieden wird. Dabei entstehen auch Protonen, die den pH-Wert des Urins senken und ihn ansäuern. In dieser sauren Umgebung sinkt die Lebensfähigkeit der E.Coli-Bakterien erheblich, was die Eliminierung der Bakterien fördert22.
Vorbeugung von Blasenentzündungen
Prävention spielt eine entscheidende Rolle. Hier sind einige Tipps, die dabei helfen können, Blaseninfektionen vorzubeugen:
Trinken Sie viel Wasser. Das spült die Bakterien aus.
Vermeiden Sie das Zurückhalten von Urin.
Gehen Sie nach dem Geschlechtsverkehr auf die Toilette
Verwenden Sie beim Abwischen Toilettenpapier von vorne nach hinten.
Vermeiden Sie duftende Produkte im Genitalbereich
Wechseln Sie regelmäßig Tampons und Binden.
Durch das Befolgen präventiver Maßnahmen können viele Blasenentzündungen vermieden oder in ihrer Häufigkeit reduziert werden. Ein bewusster Umgang mit dem eigenen Körper und regelmäßige Vorsorge können entscheidend dazu beitragen, das Risiko dieser unangenehmen Erkrankung zu minimieren.
Fazit
Harnwegsinfektionen sind ein häufiges gesundheitliches Problem, das Menschen aller Altersgruppen betrifft, wobei Frauen überproportional betroffen sind. Die richtige Diagnose, eine angemessene Behandlung und das Bewusstsein für präventive Maßnahmen können helfen, das Risiko für wiederkehrende Infektionen zu minimieren und die allgemeine Lebensqualität zu verbessern. Während Antibiotika oft wirksam sind, birgt ihr Gebrauch auch Risiken, insbesondere im Hinblick auf resistente Bakterienstämme. Deshalb ist es von zentraler Bedeutung, sie verantwortungsbewusst und nur dann einzusetzen, wenn sie wirklich notwendig sind. Der Artikel liefert eine Übersicht über Alternativen zur klassischen Antibiose.
Häufige Fragen zu Blasenentzündungen
Was hilft sofort bei Blasenentzündung?
Sofortige Linderung bei einer Blasenentzündung kann durch folgende Maßnahmen erzielt werden:
– Viel Wasser trinken, um die Bakterien auszuspülen.
– Eine Wärmflasche auf den Unterbauch legen, um Schmerzen und Krämpfe zu lindern.
– Schmerzmittel, wie Paracetamol oder Ibuprofen, können kurzzeitig helfen (nach Rücksprache mit dem Arzt).
– Cranberrysaft oder -tabletten können unterstützend wirken.
Woher weiß ich, dass ich eine Blasenentzündung habe?
Typische Symptome einer Blasenentzündung sind:
– Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen.
– Häufiger Harndrang, wobei oft nur kleine Mengen Urin ausgeschieden werden.
– Trüber oder dunkler Urin, manchmal mit einem starken Geruch.
– Schmerz oder Druck im Unterbauch.
– Bei schwereren Infektionen: Blut im Urin, Fieber und Schüttelfrost.
Kann man eine Blasenentzündung selbst heilen?
Viele leichte Fälle von Blasenentzündungen können sich von selbst bessern, insbesondere wenn man viel Flüssigkeit zu sich nimmt und sich ausruht. Es ist jedoch wichtig, bei anhaltenden oder schweren Symptomen, wie Blut im Urin oder Fieber, einen Arzt aufzusuchen. Bei wiederholten Infektionen oder wenn die Symptome länger als 2-3 Tage anhalten, sollte ebenfalls ein Arzt konsultiert werden.
Was sollte man bei einer Blasenentzündung nicht tun?
Bei einer Blasenentzündung sollte man:
– Blasenreizende Substanzen wie Koffein, Alkohol und scharfe Gewürze vermeiden.
– Den Urin nicht zurückhalten; immer zur Toilette gehen, wenn man das Bedürfnis verspürt.
– Geschlechtsverkehr vermeiden, bis die Symptome abgeklungen sind.
– Nicht versuchen, die Infektion ausschließlich mit Hausmitteln zu behandeln, wenn die Symptome schwerwiegend sind oder länger anhalten.
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Mein Freund hat seit ein paar Tagen eine Blasenentzündung und er geht deswegen morgen zum Urologen für Männer. Ich hatte auch schon einige Blasenentzündungen, ich wusste auch, dass Wasser trinken hilft. Ich wusste aber nicht, dass Wasser die Bakterien ausspült, das ist sehr interessant. Ich werde meinem Freund gleich noch mehr zum Trinken geben.