Ein Muskelkrampf ist eine plötzliche, schmerzhafte Kontraktion (Zusammenziehen) eines Muskels oder einer Muskelgruppe, die unwillkürlich auftritt und normalerweise nicht durch bewusste Anstrengung ausgelöst wird. Krämpfe können in jedem Muskel auftreten, besonders häufig sind sie an den Beinen, insbesondere in den Waden. Muskelkrämpfe können über wenige Sekunden anhalten oder sich über einen längeren Zeitraum ziehen und dabei den Muskel oder die Muskelgruppe für mehrere Minuten steifhalten. Dies variiert von Person zu Person und von Krampf zu Krampf.
Ursachen von Muskelkrämpfen
Die Ursachen für Muskelkrämpfe sind vielfältig. Einige der häufigsten Auslöser für Muskelkrämpfe sind:
- Dehydration: Wenn der Körper nicht ausreichend mit Flüssigkeit versorgt wird, kann der Elektrolythaushalt im Körper aus dem Gleichgewicht geraten, was Muskelkrämpfe begünstigen kann.
- Überanstrengung: Wenn die Muskeln überbeansprucht werden, kann es zu Muskelkrämpfen kommen. Insbesondere bei Personen, die regelmäßig Sport treiben oder körperlich anstrengende Arbeit verrichten.
- Nervenprobleme: Störungen des Nervensystems, ein eingeklemmter Nerv oder eine Nervenentzündung können eine weitere Ursache sein.
- Medikamente: Bestimmte Medikamente wie zum Beispiel Cholesterinhemmer, Betablocker oder Blutdrucksenker können die Krampfneigung fördern.
- Erkrankungen: Muskelkrämpfe können auch durch Erkrankungen wie Diabetes, Parkinson-Krankheit und Schilddrüsenprobleme ausgelöst werden.
Es ist wichtig zu beachten, dass Muskelkrämpfe oft mehrere Ursachen haben können und dass es bei wiederkehrenden Krämpfen ratsam ist, einen Arzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten.
Nächtliche Wadenkrämpfe
Egal zu welcher Tageszeit: Krämpfe sind nie angenehm! Aber vor allem nachts können sie sehr unangenehm sein. Denn sie beeinträchtigen nicht nur die Schlafqualität. Durch das Aufwachen während der Wadenkrämpfe fällt das anschließende wieder einschlafen vor allem Menschen mit Einschlafproblemen schwer. Auf lange Sicht kann dies zu Müdigkeit, Reizbarkeit und anderen Problemen führen. Einer der Gründe für nächtliche Wadenkrämpfe ist, dass unsere Muskeln nachts weniger aktiv sind als tagsüber. Zusätzlich können sich die Muskeln nachts durch das Abkühlen des Körpers verkrampfen. Im Gegensatz dazu ist die Wahrscheinlichkeit, tagsüber einen Krampf zu erleiden, geringer, da Ihre Muskeln durch Bewegung warmgehalten werden oder man mit rechtzeitigem Dehnen die Verkrampfung des Muskels vorbeugen kann.
Akuter Muskelkrampf – was kann ich dagegen tun?
Muskelkrämpfe können schmerzhaft und unangenehm sein, aber es gibt mehrere Möglichkeiten, sie zu vermeiden oder zu lindern. Um einen akuten Muskelkrampf zu behandeln, kann man den betroffenen Muskel sanft dehnen und massieren oder eine Wärmetherapie anwenden. Es ist wichtig, den Muskel nicht übermäßig zu belasten und genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um ein Elektrolytungleichgewicht zu vermeiden. Zusätzlich kann eine aktive Erholung oder Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation helfen, die Schmerzen zu lindern. In einigen Fällen können auch Schmerzmittel hilfreich sein.
Hausmittel und Nährstoffe gegen Muskelkrämpfe
Es gibt einige Naturmittel und Nahrungsmittel, die helfen können, Muskelkrämpfe zu lindern und vorzubeugen. Hier sind einige Beispiele:
- Magnesium: Magnesium trägt zum Elektrolytgleichgewicht, zu einer normalen Funktion des Nervensystems und zu einer normalen Muskelfunktion bei. Mehr dazu im nächsten Absatz!
- Kalium: Kalium trägt auch zu einer normalen Funktion des Nervensystems und zu einer normalen Muskelfunktion bei. Nahrungsmittel mit viel Kalium sind zum Beispiel Aprikosen, Hülsenfrüchte und Haselnüsse.
- Calcium: Calcium trägt zu einer normalen Signalübertragung zwischen den Nervenzellen und einer normalen Muskelfunktion bei. Calciumreiche Lebensmittel sind Beispielsweise Milchprodukte und grünes Gemüse.
- Ingwer: Ingwer hat entzündungshemmende Eigenschaften und kann bei Muskelkrämpfen helfen. Es kann als Gewürz oder in Form von Ingwertee oder -kapseln eingenommen werden.
- Kurkuma: Schmeckt nicht nur lecker und bringt Farbe in jedes Curry, sondern hat auch positive Auswirkungen auf die Muskeln, denn das enthaltene Curcumin wird gegen Entzündungen angewandt.
- Kamillentee: Ein altbekanntes Hausmittel gegen so manche Krankheit. Kamillentee soll beruhigende und entzündungshemmende Eigenschaften haben und kann helfen, Muskelkrämpfe zu lindern.
Magnesium: das Wundermittel gegen Muskelkrämpfe
Das Mineral Magnesium ist lebensnotwendig für den menschlichen Organismus. Der Körper kann Magnesium nicht selbstständig produzieren, weshalb die benötigte Magnesiummenge über Nahrungsmittel zugeführt werden muss. Magnesium ist sowohl in menschlichen Körperzellen als auch im Blut gespeichert. Magnesium trägt zum Elektrolytgleichgewicht bei. Außerdem trägt es zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei, denn es reguliert die Erregungsübertragung der Nerven auf die Muskeln. Ein weiterer Vorteil von Magnesium ist, dass es zu einer normalen Muskelfunktion beiträgt. Magnesium trägt auch zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung, zu einem normalem Energiestoffwechsel, zu einer normalen Eiweißsynthese, zur normalen psychischen Funktion und zur Erhaltung normaler Zähne und Knochen bei. Lebensmittel mit viel Magnesium sind zum Beispiel Cashewnüsse, Haferflocken, Kakao und Haselnüsse.